"Go On"

Intensivpädagogische Wohnform für 6 delinquente Jugendliche

Das Angebot richtet sich schwerpunktmäßig an männliche Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, sowie Jugendliche, die zuvor zur U-Haftvermeidung im Projekt Stop and Go! untergebracht waren und an Jugendliche, für die aufgrund ihrer Problematik eine Förderung in dieser Gruppe sinnvoll erscheint. Das Täterprofil kann bei den Jugendlichen Straftätern unterschiedlichste Variabeln aufzeigen.

Die Delikte reichen von Ladendiebstahl über Körperverletzung, schwere Körperverletzung bis hin zu Raub und räuberischer Erpressung. Der Jugendliche befindet sich in einer Lebensphase mit einer anspruchsvollen Anforderungsstruktur, die ihm die Ausbildung neuer, situationsadäquater Bewältigungsstrategien abverlangt.

Zur Förderung eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses werden geeignete Strukturen vorgegeben und ein Phasenmodell angewendet. Das Phasenmodell beinhaltet vier Stufen, die auf den jeweiligen Standpunkt des Jugendlichen verweisen und bestimmte Handlungsmöglichkeiten vorgeben.

Prinzipiell kann das Phasensystem als ein Konzept beschrieben werden, das eine gewisse Hierarchie aufweist - Phase I ist die niedrigste Stufe, in der die Jugendlichen große Einschränkungen ihrer Freizeitgestaltung erfahren; die Verantwortung wird im weiteren Phasenverlauf sukzessive auf die Jugendlichen übertragen; die Phase IV ist die höchste Stufe, die die Freizeitmöglichkeiten des Jugendlichen im Vergleich eher gering einschränkt.

Das fundamentale Kriterium des Phasensystems ist einerseits die Selbstverantwortung, andererseits die Vorbildfunktion, die beiderseits im Einklang zur Verselbstständigung des Jugendlichen führen, um ihn in dieser Weise auf das angestrebte "Erwachsenenleben" vorbereiten zu können. Das Phasensystem ist zudem unmittelbar an das wohngruppeninterne "Tokenprogramm" gekoppelt.

Die Jugendlichen erlernen, bisherige delinquente Verhaltensmuster und Orientierungen durch neue zu ersetzen.Parallel dazu erhält der Jugendliche Orientierung und Sicherheit durch die vorgegebene Gruppenstruktur. In der Folge soll dieses neu erlernte Verhalten soweit gefestigt werden, dass nach der Entlassung aus der Wohngruppe Grundlagen für eine weitere Betreuung durch weniger intensive Jugendhilfeangebote wie die Go-WG oder das Go-SBW gegeben sind.